Dr. med. Peter Pierchalla Gerda Roesicke-Schlecht Janine Wietfeld
Gefäßveränderung
Sie wünschen die Behandlung eines oder mehrerer Hautbezirke, die durch kleinste Blutgefäße rot oder bläulich-rot verfärbt sind. Wir empfehlen die Behandlung mit einem Lasersystem (Nd:YAG), das sowohl nach der Eindringtiefe der Lichtenergie, als auch nach der Energiemenge sehr gute Ergebnisse erwarten lässt.
Wie wirkt der in unserer Praxis verwendete Neodym:YAG-Laser?
Unmittelbares Ziel der Laserbehandlung ist der Blutfarbstoff der roten Blutkörperchen in den Blutgefäßen, welche die Haut im Bereich der Hautveränderung oberflächlich durchziehen. Die Lichtenergie des Nd:YAG-Lasers wird gezielt und kontrolliert in die Hautschicht geführt, in der sich die störenden Gefäße befinden. Durch starke Erwärmung des Blutfarbstoffes gerinnt das Blut und die Gefäße verschließen sich. Die Dunkelfärbung des behandelten Hautbezirks ist der Hinweis für den Arzt, dass die zugeführte Energiemenge ausreicht. Diese Dunkelfärbung ist meist nur vorübergehend und bildet sich innerhalb der nächsten zwei Wochen zurück.
Wie wird die Behandlung mit dem Nd:YAG-Laser durchgeführt?
Die Haut wird einem äußerst kurzen, hochenergetischen Laserimpuls ausgesetzt. Die Empfindlichkeit gegen den Laserimpuls unterscheidet sich von Patient zu Patient. Außerdem verlaufen die Blutgefäße in unterschiedlicher Tiefe. Um ein optimales komplikationsarmes Ergebnis zu erzielen, „tastet“ sich der Arzt durch Steigerung der zugeführten Energiemenge zunächst an die in Ihrem Fall optimale Einstellung des Lasersystems heran. Häufig sind mehrere Sitzungen in bestimmten Zeitabständen nötig. In den allermeisten Fällen ist keine Schmerzbetäubung erforderlich, da sie Behandlung lediglich wie ein Nadelstich empfunden wird.
Welche Nebenwirkungen und Komplikationen können auftreten?
Wie bei einem Sonnenbrand rötet sich die Haut unmittelbar nach der Laserbehandlung für einen kurzen Zeitraum. Anschließend kann es zu einer leichten Schwellung im behandelten Areal kommen, welche sich nach wenigen Tagen zurückbildet. Die Ausbildung sichtbarer Narben ist eine sehr seltene Nebenwirkung.
Bei sehr empfindlicher Haut können sich selten Blasen bilden, die anschließend unter Schorfbildung oberflächlich vernarben. Bei Patienten mit einer angeborenen Neigung zu Narbenwucherungen (Keloiden) kann eine Laserbehandlung sehr selten eine Keloidbildung auslösen oder begünstigen.
Da auch das Pigment der Haut auf die Laserenergie reagiert und durch sie geschädigt wird, muss bei etwa unter 10 % der Patienten mit einer vorübergehenden, bei weniger als 1 % auch mit einer dauerhaften Pigmentverschiebung (Dunkel- oder Hellverfärbung) in der Haut gerechnet werden. Je dunkler die Haut zum Zeitpunkt der Behandlung ist, umso größer ist das Risiko einer Pigmentverschiebung.
Wie ist der Behandlungserfolg mit dem Nd:YAG-Laser?
Die Erfolgsaussichten sind umso besser, je dünner ein Gefäß ist, je oberflächlicher es in der Haut liegt und je weniger Druck in dem Gefäß herrscht. Allerdings hängen sie auch vom individuellen Hauttyp ab; bei pigmentarmer, weißer Haut kann eine wesentlich höhere Energie gefahrlos verabreicht werden.
Kleine Blutschwämmchen lassen sich oft schon nach einer einzigen Sitzung dauerhaft entfernen. Feuermale (N. flammeus) müssen meist sehr oft behandelt werden. Kleinere Gefäße im Gesichtsbereich (Couperose/Teleangiektasien) sprechen meist gut auf die Behandlung an; Besenreiser der Beine, speziell im Unterschenkelbereich, sind oft nur mit mäßigem Erfolg zu behandeln.
Was Sie noch wissen müssen!
Vor der Behandlung sollten Sie für mehrere Wochen auf Sonnenbäder und Solarium verzichten, um das Risiko von Pigmentverschiebungen zu verringern.
Während der Behandlung werden Sie eine Schutzbrille tragen. Zusätzlich empfehlen wir Ihnen, während der gesamten Behandlung die Augen fest geschlossen zu halten. Sollte irgendetwas stören, so melden Sie sich bitte laut und deutlich, lassen aber die Augen weiterhin geschlossen, bis der Arzt „Entwarnung“ gibt.
Nach der Behandlung sollten Sie das behandelte Areal für circa 10 Minuten mit sog. Coolpacks oder einem Eisbeutel kühlen. Je früher die Kühlung einsetzt, umso besser. Anschließend ist keine besondere Verhaltensweise zu beachten. Sie können bei Bedarf die dunkel verfärbten Hautareale mit Kosmetika abdecken. Falls die Haut heftig reagiert (Blasenbildung), dürfen Sie erst nach Abheilen der Krusten damit beginnen. Die Behandlungsintervalle der Lasertherapie sollten mindestens 4 Wochen betragen, um die Wirkung abzuwarten. Vermeiden Sie in den ersten 6 bis 8 Wochen nach der Lasertherapie jede Sonnenbelastung (Ultraviolett-Lichtbelastung).
Verwenden Sie für 3 bis 6 Monate Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 30 oder höher.